Einfluss von Bewegung auf das Gehirn
Wer jetzt an körperliches Leistungstraining oder schweißtreibende Besuche im Fitnessstudio denkt, kann sich wieder entspannen. Bewegung und Denken können auch ganz einfach zusammenkommen.
Bei Bewegung im mental-aktiven Sinne geht es um Aktivitäten, die das Gehirn ankurbeln – und das funktioniert schon mit vergleichsweise geringem Aufwand. Denn Bewegung unterstützt unser Gehirn – also unsere geistige Leistungsfähigkeit – auf zwei Arten: akut und längerfristig.
Wie hängen Bewegung und Gehirn zusammen?
Akute Unterstützung erhält unser Gehirn direkt während wir uns bewegen. Wir bewegen uns sozusagen mental. Dabei kommt es nicht auf körperliche Höchstleistungen an. Bewegungen zur akuten Förderung der geistigen Fitness sind meist kleine Begleitaktivitäten, die dennoch die grauen Zellen ankurbeln und uns zum Weitermachen motivieren. Sich beispielsweise im Unterricht oder bei Telefonaten Notizen zu machen, nebenbei auf einem Block zu „kritzeln“ oder Kaugummi zu kauen, fördert Aufmerksamkeit und Konzentration. Voraussetzung ist, dass die Bewegungen so unkompliziert sind, dass sie automatisiert ablaufen können – ansonsten verbrauchen sie selbst zu viel Energie und lenken ab.
Tipp
Mitschreiben und Kaugummi kauen erschließen zusätzliche geistige Ressourcen und erhöhen Aufmerksamkeit und Konzentration.
Auswirkungen von Sport auf das Gehirn
Zur längerfristigen Unterstützung mentaler Fitness eignen sich besonders Ausdauersportarten wie:
- Laufen,
- Schwimmen oder
- Rad fahren.
Sie trainieren das Herz-Kreislauf-System und unterstützen damit die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und insgesamt den Stoffwechsel in den Zellen. Um das Durchhaltevermögen zu steigern, sind auch Einheiten von 20 bis 45 Minuten sinnvoll, die auch mal bis an die Leistungsgrenze herangehen.
Ansonsten gilt: Moderat trainieren bei „eingeschaltetem Kopf“ lässt Ideen sprießen. Pausen entspannen Körper und Geist und lassen uns Kraft für die Zeit danach sammeln.
Tipp
Regelmäßigkeit ist gefragt, nicht körperliche Spitzenleistung. Eine gemütliche Radtour bringt für das Gehirn mehr als ein Marathonlauf.
Auf welche Art, wie lange und wie oft Sie sich bewegen sollten, um Ihr Gehirn „anzukurbeln“, hängt unter anderem von folgenden Faktoren wie Ihrem individuellen Trainingszustand, dem Alter sowie Ihren persönlichen Interessen ab.
Als Faustregel gilt:
- Dreimal pro Woche 30 Minuten leichtes Ausdauertraining haben einen spürbaren Effekt auf die Gehirnleistung – aber suchen Sie sich dazu eine Art der Bewegung aus, die Ihnen Freude bereitet.
- Zu Beginn reichen auch schon zweimal eine Viertelstunde pro Woche.