Konzentration: Der Blick fürs Wesentliche

Konzentration: Der Blick fürs Wesentliche

Besser lernen, schneller denken, klüger planen: Mentale Fitness hängt nicht allein von Bildung oder Intelligenz ab.

Eine große Rolle spielt auch die Konzentrationsfähigkeit. Nur bei höchster Konzentration sind wir in der Lage, unsere Aufmerksamkeit ausdauernd auf eine Aufgabe zu fokussieren.

Definition Konzentration

Konzentration ist die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit gezielt auf eine Aufgabe oder ein Ziel zu richten und Ablenkungen auszublenden. Sie hilft uns, effizient zu arbeiten, Informationen aufzunehmen und Probleme zu lösen. Eine gute Konzentration fördert das Lernen und verbessert die Leistung.

E-Mails beantworten, Unterlagen prüfen, Berichte schreiben, Vorträge halten, Entscheidungen treffen: Wer die mentalen Anforderungen des Alltags bewältigen will, muss sich konzentrieren können. Konzentration ist ein Eckpfeiler der geistigen Leistungsfähigkeit. Sie versetzt uns in die Lage, Informationen gezielt aufzunehmen und schlüssig zu verarbeiten. Volle Konzentration heißt: Wir schweifen nicht ab und lassen uns selbst bei Störungen nicht aus der Bahn werfen.

 

Was stört die Konzentration

Die wichtigsten Faktoren, die zu einer Konzentrationsschwäche führen können:

  1. Stress: Hoher Stresspegel kann unsere Fähigkeit, sich zu konzentrieren, erheblich mindern.
  2. Schlafmangel: Unzureichender Schlaf führt zu Müdigkeit und beeinträchtigt unsere geistige Leistungsfähigkeit.
  3. Bewegungsmangel: Ein Mangel an Bewegung verringert unsere Durchblutung und beeinträchtigt unsere kognitiven Gehirnfunktionen
  4. Unzureichende Trinkmenge: Flüssigkeitsmangel (medizinisch Dehydration) führt zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und einer verminderten geistigen Leistungsfähigkeit.
  5. Multitasking: Das gleichzeitige Erledigen mehrerer Aufgaben verringert unsere Effizienz und Konzentration.
  6. Hunger: Ein leerer Magen kann unsere Konzentration beeinträchtigen, da das Gehirn Energie benötigt.
  7. Gesundheitsprobleme: Körperliche oder psychische Erkrankungen können unsere Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.

 

Konzentration und Fokussierung als Schlüssel zum Erfolg

Bei höchster Aufmerksamkeit können wir in kurzer Zeit viele Informationen verarbeiten. Durch optimale Fokussierung auf die konkrete Aufgabe kann unser Gehirn mehr leisten, das geistige Potenzial wird bestmöglich genutzt. Konzentration ist auch deshalb vonnöten, weil selbst ein kluger Kopf schnell an seine Grenzen stößt, wenn zu viele Informationen auf ihn einprasseln. Dann kommt es darauf an, Prioritäten zu setzen. Das heißt: sich nur auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren und alles Nebensächliche ausblenden.

Die Konzentration lässt sich steigern

Konzentriert bei der Sache bleiben – das gelingt nicht immer. Kein Mensch kann stundenlang fokussiert sein. Schon nach etwa einer halben Stunde lässt die Konzentrationsfähigkeit allmählich nach. Es empfiehlt sich daher, dem Gehirn regelmäßig kurze Pausen zu gönnen. Zu den häufigen Ursachen für Konzentrationsschwächen gehören neben Überforderung vor allem Stress, Bewegungsmangel, zu wenig Schlaf, ungesunde Ernährung und eine nicht ausreichende Trinkmenge. Aber auch mentale Unterforderung sowie eintönige Tätigkeiten beeinträchtigen die Aufmerksamkeit.

 

Konzentrationsschwäche beeinträchtigt die Arbeitsleistung

Wenn die Gedanken abschweifen oder abgelenkt werden, bleibt für die eigentliche Aufgabe nur noch ein Teil der geistigen Kapazität übrig. Konzentrationsschwächen beeinträchtigen die Arbeitsleistung. Menschen mit ausgeprägten Konzentrationsstörungen schaffen deutlich weniger, als sie auf Grund ihrer Fähigkeiten leisten könnten. Damit bleiben sie auch unter ihren intellektuellen Möglichkeiten. Doch niemand muss das einfach hinnehmen. Jeder Mensch kann etwas tun, um seine Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Und wer sich besser konzentrieren kann, meistert höhere geistige Anforderungen und bleibt auch unter Stress ausgeglichener.

 

Die Merkspanne hilft bei der Konzentration

Ein Schlüsselfaktor für unsere Konzentrationsfähigkeit ist die sogenannte Merkspanne. Sie gibt an, wie lange das Kurzzeitgedächtnis die aktuell wichtigen Informationen behalten kann. Je länger die Merkspanne, desto mehr Daten bleiben präsent und können momentan verarbeitet werden. Bei Erwachsenen beträgt die maximale Merkspanne gewöhnlich etwa eine Minute. Nur in dieser Zeit stehen uns Fakten, Wörter und Gedanken unmittelbar und bewusst zur Verfügung. Aufgrund seiner begrenzten Aufnahmefähigkeit muss das Arbeitsgedächtnis seine Inhalte ständig umsortieren und überschreiben. Wird durch regelmäßige Übung die Merkspanne verlängert, kann das Gehirn mehr leisten. Die geistige Arbeit strengt einen dann weniger an und konzentriertes Arbeiten fällt leichter.

Gezieltes Training verlängert die Merkspanne

Gut geeignet zur Verlängerung der Merkspanne sind Übungen, die das Arbeitsgedächtnis besonders fordern. Sie lassen sich auch im Alltag einfach umsetzen – indem wir zum Beispiel die Einkaufsliste komplett auswendig lernen. Oder uns unterwegs immer wieder möglichst viele Dinge merken. So kann man beim Einkaufsbummel ganz bewusst in die Schaufenster schauen und versuchen, sich an die ausgestellten Waren zu erinnern. Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Konzentrationsübungen. Zur Verlängerung der Merkspanne haben sich unter anderem folgende Übungen bewährt:

  • Im Kopf rückwärts buchstabieren. Beliebig Wörter auswählen und diese von hinten nach vorne lesen. Je länger das Wort, desto besser.
  • Die Buchstaben eines Wortes aus dem Kopf alphabetisch sortieren. Auch hier gilt: Je länger das Wort, desto stärker ist das Arbeitsgedächtnis gefordert.

Schon eine geringe Verlängerung der Merkspanne kann die Konzentrationsfähigkeit spürbar verbessern. Denn ein trainiertes Gehirn braucht während der Informationsverarbeitung weniger Speicherpausen, der Denkvorgang wird seltener unterbrochen.

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** Bei altersbedingten geistigen Leistungseinbußen.
1 Hort J et al. Neuropsychiatr Dis Treat. 2023;19:647-660.
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Meditation steigert die Aufmerksamkeit und Konzentration

Eine systematische Methode zur Stärkung der Aufmerksamkeit ist die Meditation. Wie zahlreiche Studien belegen, fördert regelmäßiges Meditieren die Fähigkeit, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die klassische stille Sitzmeditation ausgeübt wird oder eine mit Bewegung kombinierte Technik wie Yoga oder Qigong. Allen gemeinsam ist: Die Gedanken richten ihren Fokus auf eine bestimmte Sache – wie etwa den Atem, den Puls oder die Flamme einer Kerze.

Wer täglich eine halbe Stunde meditiert, kann sich schon bald deutlich besser konzentrieren. Genaue Untersuchungen des Gehirns mittels Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten außerdem, dass Meditierende in einigen Hirnregionen mehr Nervenzellen bilden. Ihre Großhirnrinde verdickt sich vor allem in Bereichen, die für das Gedächtnis wichtig sind.

 

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